10. Sitzung Sanierungsbeirat

Billstedt-Zentrum

 

Kultur Palast Hamburg, Öjendorfer Weg 30a, 22119 Hamburg

Dienstag, 5. Mai 2022, 18.30 – 20.15 Uhr

 

– Ergebnisprotokoll –

Tagesordnung

  1. Begrüßung, Protokoll und Tagesordnung
  2. Transformation und Ausbau der Fernwärme im Sanierungsgebiet Billstedt-Zentrum
  3. LoWi: Rück- und Ausblick 2021/2022
  4. Aktuelles aus dem Quartier und Sonstiges
  5. Informationen des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung
  6. Verschiedenes
  7. Verabschiedung

 

1. Begrüßung, Protokoll und Tagesordnung

Frau Sahin begrüßt die anwesenden Mitglieder und Gäste herzlich zur 10. Sitzung des Sanierungsbeirates Billstedt-Zentrum. Sie drückt ihre Freude darüber aus, dass ein Treffen nach so langer Zeit wieder in Präsenz möglich ist. Es sind zunächst 14, später 15 Beiratsmitglieder anwesend, damit ist der Sanierungsbeirat abstimmungsberechtigt. Zum Protokoll der Sitzung vom 9. November 2021 gibt es keine Anmerkungen. Das Protokoll ist damit verabschiedet und festgestellt. Auch die Tagesordnung wird wie vorgeschlagen angenommen. Es folgt eine kurze Vorstellungsrunde.

Frau Sahin weist darauf hin, dass in letzter Zeit mehrere Mitglieder den Beirat verlassen haben, so dass es derzeit einige vakante Positionen neu zu besetzen gibt. Sie fordert dazu auf, die Möglichkeit der aktiven Mitarbeit an potenziell Interessierte zu kommunizieren. (Hinweis: Interessierte können sich an das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung, Frau Angela Hellenbach, oder das Büro plankontor, Herrn Michael Schöndienst, wenden).

Anschließend begrüßt Herr Schindlbeck (Geschäftsführer Stiftung Kultur Palast Hamburg) die Anwesenden ebenfalls herzlich im Haus und wünscht eine inspirierende Beiratssitzung.

 

2. Transformation und Ausbau der Fernwärme im Sanierungsgebiet Billstedt-Zentrum

Herr Breitbart (Projektkoordinator Ausbau Fernwärmenetz Hamburger Energiewerke GmbH) gibt eine Übersicht zur Transformation und zum Ausbau des Fernwärmenetzes:

  • Die Hamburger Energiewerke wurden zum 1. Januar 2022 gegründet, als Zusammenschluss der Unternehmen Wärme Hamburg und Hamburg Energie. Als 100prozentiges städtisches Unternehmen bildet die Gründung der Hamburger Energiewerke den letzten Schritt der Re-Kommunalisierung der Energienetze in Hamburg. Die Hamburger Energiewerke mit mehr als 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begreifen sich als städtischer Partner zur Umsetzung der Energie- und Wärmewende und betreiben derzeit mehr als 100 Energieerzeugungsanlagen und 1.000 Ladepunkte für Elektromobilität in der Metropolregion Hamburg. 25 Prozent der Hamburger Nutzwärme werden durch die Netze der Hamburger Energiewerke verteilt. Das Unternehmen ist zweitgrößter Stromanbieter in Hamburg. Die Hamburger Energiewerke zeichnen verantwortlich für den Ausbau der Ladeinfrastruktur, den Betrieb von Kraftwerken und Netzen und den Betrieb von Windenergieanlagen (WEA) im Hamburger Hafen.
  • Als Fernwärme „…wird eine Wärmelieferung zur Versorgung von Gebäuden mit Raumwärme und Warmwasser bezeichnet. Der Transport der thermischen Energie erfolgt in einem wärmegedämmten Rohrsystem, einem sog. Wärmenetz, das üblicherweise erdverlegt ist. Fernwärme versorgt vor allem Wohngebäude neben Raumwärme auch mit Warmwasser, indem die Wärme vom Erzeuger oder der Sammelstelle zu den Verbrauchern geleitet wird.“
  • Das Fernwärmenetz der Hamburger Energiewerke besteht aus derzeit zirka 13.000 Übergabestationen, etwa 850 Kilometern Netzlänge und schließt zirka 500.000 Wohn-/Gewerbeeinheiten an
  • Der Anschluss ermöglicht Kundinnen und Kunden eine BEG-Förderung (Bundesförderung effiziente Gebäude) bei Sanierung und Neubau und eine TGA-Sanierung (Technischen Gebäudeausrüstung).
  • Die Fernwärme der Hamburger Energiewerke erfüllt zudem die Anforderungen aus dem Hamburgischen Klimaschutzgesetz bezüglich der Einsatzpflicht von erneuerbarer Wärme beim Heizungstausch.
  • Der Fahrplan für die klimaneutrale Stadtwärme in Hamburg sieht verschiedene Schritte in Form einer sukzessiven Kohlereduktion des Heizkraftwerkes Wedel bis zur kompletten Ablösung 2025, der Anbindung des Zentrums für die Ressourcen und Energien (ZRE) am Standort der ehemaligen Müllverbrennungsanlage Stellinger Moor, der Ablösung des Heizkraftwerkes Tiefstack, des vollständigen Kohleausstiegs bis 2030 sowie eine klimaneutrale Erzeugung der Fernwärme in Hamburg bis zum Jahr 2045 vor.
  • Als Ersatz für das Heizkraftwerk Wedel sollen viele kleinere, dezentrale Standorte dienen, beispielsweise Energiegewinnung durch Müllverbrennung oder bisher in die Elbe geleitete Abwärme.
  • Das transformierte Fernwärmenetz in Hamburg wird unter anderem gespeist werden durch die verstärkte Nutzung von Industrieabwärme oder des kurz vor Baubeginn befindlichen Gas-und-Dampf-Kombikraftwerks (GuD-Kraftwerk) Dradenau.
  • Eine Option ist auch die Nutzung von Tiefengeothermie (in Wilhelmsburg erfolgten Bohrungen in bis zu einer Tiefe von 3.500 Metern).
  • Aktuell werden im Sanierungsgebiet Billstedt-Zentrum etwa 30 Prozent der Gebäude mit Fernwärme versorgt. Derzeit erfolgt der Netzausbau im südlichen Bereich des Öjendorfer Weges. Zeitnah sind weitere Maßnahmen in der Möllner Landstraße und dem Schiffbeker Weg vorgesehen, diese befinden sich derzeit noch in zeitlicher Abstimmung mit anderen Vorhaben (beispielweise Umgestaltung Fußgängerzone und Marktplatz).
  • Eine Fernwärmeanlage hat eine Lebensdauer von zirka 30 bis 40 Jahren, so dass nach Installation und Inbetriebnahme für die Kundinnen und Kunden keine Reparatur- oder Wartungskosten entstehen.

Zum Bericht von Herrn Breitbart gibt es folgende Nachfragen/Anmerkungen:

  • Auf Nachfrage wird erläutert, dass Fernwärme für den Endverbraucher bisher günstiger als Öl, jedoch teuer als Gas ist. Darüber hinaus wurden bisher etwa 50 Prozent der für die Fernwärme in Hamburg genutzten Kohle aus Russland importiert. Aufgrund der derzeit sehr unsicheren weltpolitischen Lage ist schwer kalkulierbar, welche Energieträger langfristig am wirtschaftlichsten sein werden.
  • Herr Breitbart erläutert auf Nachfrage, dass der Anschluss an das Fernwärmenetz schrittweise erfolgt. Die Hamburger Energiewerke müssen wie andere Unternehmen gewinnbringend beziehungsweise kostendeckend arbeiten. Da im Falle eines Anschlusses an das Fernwärmenetz die betroffenen Haushalte für die Netzausbau- und Anschlusskosten aufkommen (möglichst lange Vertragslaufzeit), und die Kosten nicht auf alle Bestandskundinnen und -kunden umgelegt werden, ist der Anschluss von Einfamilienhäusern (EFH) nur in Einzelfällen wirtschaftlich sinnvoll darstellbar. Darüber hinaus ist der Betrieb des Netzes und der Übergabestationen für die Hamburger Energiewerke relativ kostenintensiv, was zusätzlich gegen den Anschluss einzelner EFH spricht. Auf Nachfrage von Frau Sahin erläutert Herr Breitbart des Weiteren, dass grob kalkuliert ab einer Anzahl an Abnehmern von etwa 20 eine neue Leitung verlegt wird. Die Hamburger Energiewerke verbinden neue Anschlüsse in der Regel mit einem Ankerkunden, um den herum weitere Haushalte/Gewerbeeinheiten angeschlossen werden. Trotzdem sind Anfragen und Prüfungen im individuellen Einzelfall immer ratsam.
  • Der Anschluss von Einfamilienhäusern an das Fernwärmenetz lohnt sich entsprechend nur im Verbund. Im Einfamilienhaus-Segment bieten sich als Alternativen zu den derzeit noch vielfach genutzten fossilen Energieträgern, zum Beispiel Solarenergie von Dachflächen (Photovoltaik-Anlagen, Solarthermie) oder eine Wärmepumpe an.

 

3. LoWi: Rück- und Ausblick 2021/2022

Frau Erdim (Stadtteilkoordinatorin Lokale Wirtschaft) gibt einen Rückblick über vergangene Aktivitäten und stellt geplante Projekte vor:

  • Seit 2017 werden kleine und mittlere Unternehmen im RISE-Kontext des Fördergebietes Billstedt-Zentrum im Rahmen von RISE- und ESF-kofinanzierten Projekten durch B+B Beschäftigung und Bildung gGmbH – Bereich Lokale Wirtschaft (LoWi) unterstützt. Bis Ende 2020 im Zuge des Projektes ReQ 2020 – Regionale Qualifizierung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), seit Beginn des Jahres 2021 wird die Unterstützung von KMU im Projekt Lokale Wirtschaft vor Ort (Förderphase 2021 – 2024) fortgeführt.
  • Bisherige Meilensteine waren unter anderem die Gründung der Billstedter Interessensgemeinschaft für Gewerbetreibende (bigg e.V.) mit derzeit zirka 40 Mitgliedern, ein Shopping-Guide im Leporello-Format in einer Auflage von 15.000 Exemplaren in 2019, der erste Billstedter Gesundheitstag auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone gemeinsam mit dem Gesundheitskiosk im September 2019 (gefördert aus dem RISE-Verfügungsfonds des Sanierungsbeirates Billstedt-Zentrum) sowie die Wahl eines neuen Vorstandes im Herbst 2021.
  • In 2021/2022 wurden darüber hinaus insbesondere die Konzeption und Freischaltung der neuen Website der bigg e.V. (abrufbar unter https://bigg.hamburg/), Werbedisplays für Mitglieder der bigg zur Bewerbung der Website sowie das gemeinsame Fastenbrechen zum Ramadan (iftar) mit etwa 20 Gewerbetreibenden gemeinsam begangen beziehungsweise erfolgreich umgesetzt.
  • Ein Schwerpunkt in den zukünftigen Angeboten für die Gewerbetreibenden liegt in einer Seminarreihe zu aktuellen Themen der Digitalisierung. Begonnen wird mit einem Basisseminar zum Thema Website (19. Mai 2022, 19.00 Uhr, Haspa Filiale Billstedt, Anmeldung unter anmeldung@lokale-wirtschaft.de).
  • Um die Herausforderungen, die durch die Corona-Pandemie für den lokalen Einzelhandel entstanden sind, bewältigen zu können, hat der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg den „Neustartfonds City und Zentren“ aufgelegt, der Interessen- und Werbegemeinschaften finanziell unterstützt, indem attraktivitätssteigernde und verkaufsfördernde Aktionen und Events ermöglicht werden. Für den Neustartfonds hat sich die bigg e.V. mit drei Projektanträgen beworben, und eine Bewilligung für alle drei Anträge erhalten. Das erste Projekt beinhaltet die Verbesserung der Ausstattung der bigg e.V. (Branding, Websitepflege, Merchandise-Aktion wie beispielsweise identitätsstiftende Einkaufstaschen, Veranstaltungsmöbel), das zweite Vorhaben das Feld Veranstaltungen wie die Durchführung eines Billstedter Kulturbuffets oder den Gesundheitstag gemeinsam mit der diesjährigen BilleVue und das dritte Vorhaben ist der Erwerb einer Weihnachtsbeleuchtung für den Marktplatz und die Möllner Landstraße. Die Umsetzung der skizzierten Projektvorhaben muss in 2022 erfolgen, um die bewilligten Fördergelder abrufen zu können.

Zum Bericht von Frau Erdim gibt es folgende Nachfragen/Anmerkungen:

  • Frau Hellenbach bedankt sich ausdrücklich für die geleistete Tätigkeit und freut sich auf weitere erfolgreiche Projektumsetzungen für das RISE-Fördergebiet Billstedt-Zentrum.

 

4. Aktuelles aus dem Quartier und Sonstiges

BilleVue8: Herr Schindlbeck informiert, dass die BilleVue nach zwei Jahren Pause aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr wieder stattfinden wird. Am Wochenende Samstag, 3. bis Sonntag, 4. September 2022 findet ein umfangreiches Bühnenprogramm statt. Die Hauptbühne befindet sich auf dem Billstedter Marktplatz. In die BilleVue wird ein dezentral stattfindendes Musical integriert, gespielt wird auf drei Bühnen (Marktplatz, Kath. Schule St. Paulus, Kultur Palast Hamburg). Darüber hinaus gibt es thematische Bereiche, beispielsweise eine Umweltmeile und eine Vereinsmeile. Zu den offenen Vorbereitungstreffen im Kultur Palast sind Interessierte herzlich eingeladen.

 

5. Informationen des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung

Frau Hellenbach berichtet den anwesenden Beiratsmitgliedern und Gästen zu folgenden Themen:

Stadteilbüro Billstedt/Horn: Das Stadtteilbüro Billstedt/Horn (Öjendorfer Weg 11 / Eingang am Fritzschweg) ist für den Publikumsverkehr geöffnet, sodass alle Beratungsangebote wieder vor Ort stattfinden können. Die Öffnungszeiten sind wie folgt:

  • Sanierungsgebiet Billstedt-Zentrum: freitags, 9.00 bis 12.00 Uhr
  • Entwicklungsraum Billstedt/Horn: dienstags, 10.00 bis 13.00 Uhr
  • Freiwilligenbörse Hamburg: montags, 8.00 bis 14.00 Uhr und freitags, 12.00 bis 18.00 Uhr
  • Verbraucherzentrale Hamburg e. V.: montags, 14.00 bis 16.00 Uhr
  • LoWi – Lokale Wirtschaft vor Ort: dienstags, 13.00 bis 15.00 Uhr

Vorbereitung freiraumplanerischer Wettbewerb Möllner Landstraße / Marktplatz: In Vorbereitung des freiraumplanerischen Wettbewerbs ist die Beurteilung des Zustandes und der Erhaltungswürdigkeit der zirka 150 Bäume im Bereich der Fußgängerzone und des Marktplatzes erforderlich. Die Berücksichtigung und der Umgang mit dem Baumbestand wird ein wesentliches Merkmal der Wettbewerbsaufgabe sein. Aus besagtem Grund erfolgte kürzlich die Beauftragung eines externen Baumgutachterbüros durch das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung in enger Abstimmung mit dem Fachamt Management des öffentlichen Raumes. Nach vorläufiger fachlicher Einschätzung könnte ein Großteil der Bäume (vielfach rotblühende Rosskastanien) aufgrund von aufkommenden Schäden beziehungsweise Schädlingen sowie schlechter Wuchs- und Standortbedingungen mittelfristig abgängig sein. Ein wettbewerbsbetreuendes Büro soll möglichst noch im Sommer 2022 beauftragt werden. Einzelne Beteiligungsformate sind für den Spätsommer 2022 in Vorbereitung.

Umgestaltung Billstedter Hauptstraße / Reclamstraße-Nord: Aufgrund von Verzögerungen wurde die Maßnahme in zwei Teilbaumaßnahmen gesplittet. Die Verzögerungen sind durch die Abwägungen zur Kreisverkehrsplanung am Knoten Reclamstraße / Möllner Landstraße (insbesondere aufgrund von Sicherheitsbedenken durch zuständige fachliche Stellen wurde dann eine Kreisverkehrslösung verworfen), durch die zeitliche Kollision mit Maßnahmen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) zur Brückensanierung auf der Bergedorfer Straße (B5) und aufgrund sich aus dem ‚Hamburger Radverkehrsentscheid‘ (April 2020) ergebenen erforderlichen Neuplanungen insbesondere der Radverkehrsführung in den Knotenpunkten (Planungsstopp und Verzicht auf Radfahrstreifen in Mittellage) entstanden. Der Abschnitt Reclamstraße-Nord, M6.5, Veloroute 14 wurde im Dezember 2021 fertig gestellt. Als neuer Baustart für die Billstedter Hauptstraße war ursprünglich das 3. Quartal 2022 vorgesehen. Derzeit ergeben sich jedoch erneute Verzögerungen, da eine Entscheidung über die Anordnungsfähigkeit der überplanten Kreuzungslösungen noch aussteht.

 

Anschließend berichtet Herr Schöndienst zum aktuellen Stand von wildbienenfreundlichen Flächenherrichtungen im Sanierungsgebiet, durch die ein zusätzlicher Beitrag zum Klimaschutz in städtischen Lagen geleistet wird:

Historische Lindenallee (südlicher Bereich): Durch eine wildbienen- und insektenfreundliche Gestaltung mit etwa 100 einheimischen Stauden und Gehölzen im südlichen Bereich der historischen Lindenallee wurde neuer Lebensraum für Bienen und Insekten geschaffen. Auf einer Fläche von ca. 300 Quadratmetern wurde der Bereich der historischen Lindenallee zwischen dem Gelände der Kath. Kita St. Paulus und dem Parkplatz Reclamstraße neu gestaltet. Projektträgerin ist die Kath. Kita. Am 31. März 2022 wurden in einer gemeinschaftlichen Aktion im Rahmen des halbjährlichen „Buddeltages“ der Kita einheimische Stauden und Gehölze von den Kindern und engagierten Eltern gepflanzt. Die Kita als Projektträgerin wird sich zukünftig um die Pflege kümmern. In den letzten regenarmen Wochen wurde die Fläche bereits mehrfach gewässert. Zeitnah wird noch eine Tafel mit erläuternden Informationen für die interessierte Öffentlichkeit aufgestellt. Die Finanzierung erfolgt durch die Kath. Kita, die Deutsche Wildtier Stiftung und den Sanierungsbeirat Billstedt-Zentrum, der das Projekt durch Bereitstellung von Mitteln aus dem RISE-Verfügungsfonds Billstedt-Zentrum in Höhe von 1.500 Euro ebenfalls nachdrücklich unterstützt.

Grünfläche Maukestieg: Im Rahmen der regulären Pflege erfolgt demnächst durch den verantwortlichen Garten- und Landschaftsbaubetrieb eine Mahd. Ebenso wird das abgängige, als Abgrenzung von der restlichen Rasenfläche dienenden Holzpflöcke verbindende Sisalband zeitnah erneuert.

Potenzielle Standorte für weitere Blühwiesen: Es sollen sukzessive zusätzliche Flächen im Sanierungsgebiet wildbienen- und insektenfreundlich hergerichtet werden. Ein weiterer Standort könnte möglicherweise im Bereich der Schule Hauskoppelstieg liegen. Erste Gespräche dazu sind in Vorbereitung.

 

6. Verschiedenes

Umgestaltung Abschnitt Reclamstraße-Nord: Ein Mitglied weist darauf hin, dass ein im Zuge der Baumaßnahme aufgestelltes Straßenschild nahezu mittig auf dem Gehweg platziert wurde. Des Weiteren kritisiert es, dass die Straßenlaternen überwiegend den Straßenraum, jedoch weniger die Gehwege beleuchten. Außerdem seien die Baumschutzroste bei einzelnen Neupflanzungen teilweise mangelhaft. Frau Hellenbach erklärt dazu, dass die Baumschutzroste an einigen Stellen noch durch eine Fachfirma nachgebessert werden. Des Weiteren erklärt Frau Hellenbach, dass die Straßenlaternen entsprechend den Vorgaben der Hamburg Verkehrsanlagen GmbH geprüft und abgenommen sind. (Nachtrag: Das noch gänzlich fehlende Baumschutzrost wurde nunmehr eingebracht. Die verbleibende Fläche wird noch gepflastert, um Stolperfallen zu vermeiden. Bei Einrichtung von Straßenschildern muss ein Mindestabstand zum Gehwegrand eingehalten werden. Dies führt dazu, dass Schilder teilweise nah an die Gehwegmitte heranrücken müssen.)

Umgestaltung Kreuzungsbereich Reclamstraße / Möllner Landstraße: Ein Mitglied weist darauf hin, dass sich der Sanierungsbeirat Billstedt-Zentrum mehrheitlich für die Einrichtung eines Kreisverkehrs im Zuge der Umgestaltung des Knotenpunktes Reclamstraße/Möllner Landstraße ausgesprochen habe. Er äußert sein Unverständnis, dass diesem Wunsch nicht entsprochen wurde. Frau Hellenbach erläutert, dass sich sowohl das Bezirksamt als auch die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte mit allen verfügbaren Mitteln für die Einrichtung des Kreisverkehrs eingesetzt haben. Der Entscheidung zugunsten eines lichtsignalgesteuerten Kreuzungsbereiches und gegen eine Kreisverkehrslösung im Bereich Reclamstraße/Möllner Landstraße lagen letztendlich Verkehrszählungen und Verkehrssimulationen zu Grunde, die aufzeigten, dass eine zu hohe Anzahl an sich überlagernden Verkehrsströmen (Pkw- und Fußverkehr) bestehen, welche die Leistungsfähigkeit eines Kreisverkehrs nach den geltenden Regularien inakzeptabel einschränken würden.

Wiederherstellung Posthornstieg: Ein Beiratsmitglied weist darauf hin, dass in einer früheren Veranstaltung berichtet wurde, dass bei Neubau des Gebäudes Möllner Landstraße 47/49 der früher an dieser Stelle verlaufende Posthornstieg in Form eines Durchganges wieder hergestellt werden solle. Er bittet darum, dies in den Planungen zu berücksichtigen.

Historische Lindenallee: Ein weiteres Beiratsmitglied bringt seine Sorge zum Ausdruck, dass bei Bebauung des Parkplatzes Reclamstraße die historische Lindenallee gefährdet ist. Er fordert daher, dass die Lindenallee (Naturdenkmal) im Rahmen einer Neubebauung geschützt und im Rahmen der Erstellung des Baumgutachtens Möllner Landstraße mit begutachtet und bewertet wird.

Beschädigte Gehwegplatten Möllner Landstraße: Ein Beiratsmitglied kritisiert, dass bei Beschädigung Gehwegplatten in der Möllner Landstraße nicht ersetzt werden, sondern der Bereich nur durch Asphalt aufgefüllt wird. Diese Vorgehensweise sei dem Standort nicht angemessen.

(Nachtrag: In der Fußgängerzone und auf dem Marktplatz sind die Gehwegplatten zumeist in Beton gelegt. Dies ist seinerzeit aufgrund der vielen Feuerwehrzufahrten und der Nutzung als Marktfläche erfolgt. Daher können kaputte oder wackelige Gehwegplatten nicht einfach durch neue ersetzt werden, da diese keinen Halt hätten. Es müsste bei jedem Austausch der Beton aufgestemmt werden, um eine neue Beton-Bettung von 5 Zentimetern zu gießen. Beim Aufstemmen kann darüber hinaus sehr leicht das direkte Umfeld (Gehwegplatten) beschädigt werden. Um bei beschädigten Gehwegplatten die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit schnell zu gewährleisten, wird der Bereich daher kurzfristig mit Kaltasphalt aufgefüllt.)

 

7. Verabschiedung

Frau Sahin bedankt sich bei den Anwesenden für das Interesse und die Diskussion sowie für Nachfragen, Hinweise, Kommentare und Anregungen. Frau Sahin schließt die Sanierungsbeiratssitzung um 20.15 Uhr. Die nächste Sitzung des Sanierungsbeirates Billstedt-Zentrum findet voraussichtlich nach der Sommerpause statt. Über den genauen Termin werden die Beiratsmitglieder und weitere Interessierte rechtzeitig informiert.

 

plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH                                                                          Bezirksamt Hamburg-Mitte /

im Auftrag des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung                                   Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung

Michael Schöndienst                                                                                                               Angela Hellenbach

 

Hamburg, 18. Mai 2022