10. Sitzung Sanierungsbeirat
Billstedt-Zentrum
Kultur Palast Hamburg, Öjendorfer Weg 30a, 22119 Hamburg
Dienstag, 5. Mai 2022, 18.30 – 20.15 Uhr
– Ergebnisprotokoll –
Tagesordnung
1. Begrüßung, Protokoll und Tagesordnung
Frau Sahin begrüßt die anwesenden Mitglieder und Gäste herzlich zur 10. Sitzung des Sanierungsbeirates Billstedt-Zentrum. Sie drückt ihre Freude darüber aus, dass ein Treffen nach so langer Zeit wieder in Präsenz möglich ist. Es sind zunächst 14, später 15 Beiratsmitglieder anwesend, damit ist der Sanierungsbeirat abstimmungsberechtigt. Zum Protokoll der Sitzung vom 9. November 2021 gibt es keine Anmerkungen. Das Protokoll ist damit verabschiedet und festgestellt. Auch die Tagesordnung wird wie vorgeschlagen angenommen. Es folgt eine kurze Vorstellungsrunde.
Frau Sahin weist darauf hin, dass in letzter Zeit mehrere Mitglieder den Beirat verlassen haben, so dass es derzeit einige vakante Positionen neu zu besetzen gibt. Sie fordert dazu auf, die Möglichkeit der aktiven Mitarbeit an potenziell Interessierte zu kommunizieren. (Hinweis: Interessierte können sich an das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung, Frau Angela Hellenbach, oder das Büro plankontor, Herrn Michael Schöndienst, wenden).
Anschließend begrüßt Herr Schindlbeck (Geschäftsführer Stiftung Kultur Palast Hamburg) die Anwesenden ebenfalls herzlich im Haus und wünscht eine inspirierende Beiratssitzung.
2. Transformation und Ausbau der Fernwärme im Sanierungsgebiet Billstedt-Zentrum
Herr Breitbart (Projektkoordinator Ausbau Fernwärmenetz Hamburger Energiewerke GmbH) gibt eine Übersicht zur Transformation und zum Ausbau des Fernwärmenetzes:
Zum Bericht von Herrn Breitbart gibt es folgende Nachfragen/Anmerkungen:
3. LoWi: Rück- und Ausblick 2021/2022
Frau Erdim (Stadtteilkoordinatorin Lokale Wirtschaft) gibt einen Rückblick über vergangene Aktivitäten und stellt geplante Projekte vor:
Zum Bericht von Frau Erdim gibt es folgende Nachfragen/Anmerkungen:
4. Aktuelles aus dem Quartier und Sonstiges
BilleVue8: Herr Schindlbeck informiert, dass die BilleVue nach zwei Jahren Pause aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr wieder stattfinden wird. Am Wochenende Samstag, 3. bis Sonntag, 4. September 2022 findet ein umfangreiches Bühnenprogramm statt. Die Hauptbühne befindet sich auf dem Billstedter Marktplatz. In die BilleVue wird ein dezentral stattfindendes Musical integriert, gespielt wird auf drei Bühnen (Marktplatz, Kath. Schule St. Paulus, Kultur Palast Hamburg). Darüber hinaus gibt es thematische Bereiche, beispielsweise eine Umweltmeile und eine Vereinsmeile. Zu den offenen Vorbereitungstreffen im Kultur Palast sind Interessierte herzlich eingeladen.
5. Informationen des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung
Frau Hellenbach berichtet den anwesenden Beiratsmitgliedern und Gästen zu folgenden Themen:
Stadteilbüro Billstedt/Horn: Das Stadtteilbüro Billstedt/Horn (Öjendorfer Weg 11 / Eingang am Fritzschweg) ist für den Publikumsverkehr geöffnet, sodass alle Beratungsangebote wieder vor Ort stattfinden können. Die Öffnungszeiten sind wie folgt:
Vorbereitung freiraumplanerischer Wettbewerb Möllner Landstraße / Marktplatz: In Vorbereitung des freiraumplanerischen Wettbewerbs ist die Beurteilung des Zustandes und der Erhaltungswürdigkeit der zirka 150 Bäume im Bereich der Fußgängerzone und des Marktplatzes erforderlich. Die Berücksichtigung und der Umgang mit dem Baumbestand wird ein wesentliches Merkmal der Wettbewerbsaufgabe sein. Aus besagtem Grund erfolgte kürzlich die Beauftragung eines externen Baumgutachterbüros durch das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung in enger Abstimmung mit dem Fachamt Management des öffentlichen Raumes. Nach vorläufiger fachlicher Einschätzung könnte ein Großteil der Bäume (vielfach rotblühende Rosskastanien) aufgrund von aufkommenden Schäden beziehungsweise Schädlingen sowie schlechter Wuchs- und Standortbedingungen mittelfristig abgängig sein. Ein wettbewerbsbetreuendes Büro soll möglichst noch im Sommer 2022 beauftragt werden. Einzelne Beteiligungsformate sind für den Spätsommer 2022 in Vorbereitung.
Umgestaltung Billstedter Hauptstraße / Reclamstraße-Nord: Aufgrund von Verzögerungen wurde die Maßnahme in zwei Teilbaumaßnahmen gesplittet. Die Verzögerungen sind durch die Abwägungen zur Kreisverkehrsplanung am Knoten Reclamstraße / Möllner Landstraße (insbesondere aufgrund von Sicherheitsbedenken durch zuständige fachliche Stellen wurde dann eine Kreisverkehrslösung verworfen), durch die zeitliche Kollision mit Maßnahmen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) zur Brückensanierung auf der Bergedorfer Straße (B5) und aufgrund sich aus dem ‚Hamburger Radverkehrsentscheid‘ (April 2020) ergebenen erforderlichen Neuplanungen insbesondere der Radverkehrsführung in den Knotenpunkten (Planungsstopp und Verzicht auf Radfahrstreifen in Mittellage) entstanden. Der Abschnitt Reclamstraße-Nord, M6.5, Veloroute 14 wurde im Dezember 2021 fertig gestellt. Als neuer Baustart für die Billstedter Hauptstraße war ursprünglich das 3. Quartal 2022 vorgesehen. Derzeit ergeben sich jedoch erneute Verzögerungen, da eine Entscheidung über die Anordnungsfähigkeit der überplanten Kreuzungslösungen noch aussteht.
Anschließend berichtet Herr Schöndienst zum aktuellen Stand von wildbienenfreundlichen Flächenherrichtungen im Sanierungsgebiet, durch die ein zusätzlicher Beitrag zum Klimaschutz in städtischen Lagen geleistet wird:
Historische Lindenallee (südlicher Bereich): Durch eine wildbienen- und insektenfreundliche Gestaltung mit etwa 100 einheimischen Stauden und Gehölzen im südlichen Bereich der historischen Lindenallee wurde neuer Lebensraum für Bienen und Insekten geschaffen. Auf einer Fläche von ca. 300 Quadratmetern wurde der Bereich der historischen Lindenallee zwischen dem Gelände der Kath. Kita St. Paulus und dem Parkplatz Reclamstraße neu gestaltet. Projektträgerin ist die Kath. Kita. Am 31. März 2022 wurden in einer gemeinschaftlichen Aktion im Rahmen des halbjährlichen „Buddeltages“ der Kita einheimische Stauden und Gehölze von den Kindern und engagierten Eltern gepflanzt. Die Kita als Projektträgerin wird sich zukünftig um die Pflege kümmern. In den letzten regenarmen Wochen wurde die Fläche bereits mehrfach gewässert. Zeitnah wird noch eine Tafel mit erläuternden Informationen für die interessierte Öffentlichkeit aufgestellt. Die Finanzierung erfolgt durch die Kath. Kita, die Deutsche Wildtier Stiftung und den Sanierungsbeirat Billstedt-Zentrum, der das Projekt durch Bereitstellung von Mitteln aus dem RISE-Verfügungsfonds Billstedt-Zentrum in Höhe von 1.500 Euro ebenfalls nachdrücklich unterstützt.
Grünfläche Maukestieg: Im Rahmen der regulären Pflege erfolgt demnächst durch den verantwortlichen Garten- und Landschaftsbaubetrieb eine Mahd. Ebenso wird das abgängige, als Abgrenzung von der restlichen Rasenfläche dienenden Holzpflöcke verbindende Sisalband zeitnah erneuert.
Potenzielle Standorte für weitere Blühwiesen: Es sollen sukzessive zusätzliche Flächen im Sanierungsgebiet wildbienen- und insektenfreundlich hergerichtet werden. Ein weiterer Standort könnte möglicherweise im Bereich der Schule Hauskoppelstieg liegen. Erste Gespräche dazu sind in Vorbereitung.
6. Verschiedenes
Umgestaltung Abschnitt Reclamstraße-Nord: Ein Mitglied weist darauf hin, dass ein im Zuge der Baumaßnahme aufgestelltes Straßenschild nahezu mittig auf dem Gehweg platziert wurde. Des Weiteren kritisiert es, dass die Straßenlaternen überwiegend den Straßenraum, jedoch weniger die Gehwege beleuchten. Außerdem seien die Baumschutzroste bei einzelnen Neupflanzungen teilweise mangelhaft. Frau Hellenbach erklärt dazu, dass die Baumschutzroste an einigen Stellen noch durch eine Fachfirma nachgebessert werden. Des Weiteren erklärt Frau Hellenbach, dass die Straßenlaternen entsprechend den Vorgaben der Hamburg Verkehrsanlagen GmbH geprüft und abgenommen sind. (Nachtrag: Das noch gänzlich fehlende Baumschutzrost wurde nunmehr eingebracht. Die verbleibende Fläche wird noch gepflastert, um Stolperfallen zu vermeiden. Bei Einrichtung von Straßenschildern muss ein Mindestabstand zum Gehwegrand eingehalten werden. Dies führt dazu, dass Schilder teilweise nah an die Gehwegmitte heranrücken müssen.)
Umgestaltung Kreuzungsbereich Reclamstraße / Möllner Landstraße: Ein Mitglied weist darauf hin, dass sich der Sanierungsbeirat Billstedt-Zentrum mehrheitlich für die Einrichtung eines Kreisverkehrs im Zuge der Umgestaltung des Knotenpunktes Reclamstraße/Möllner Landstraße ausgesprochen habe. Er äußert sein Unverständnis, dass diesem Wunsch nicht entsprochen wurde. Frau Hellenbach erläutert, dass sich sowohl das Bezirksamt als auch die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte mit allen verfügbaren Mitteln für die Einrichtung des Kreisverkehrs eingesetzt haben. Der Entscheidung zugunsten eines lichtsignalgesteuerten Kreuzungsbereiches und gegen eine Kreisverkehrslösung im Bereich Reclamstraße/Möllner Landstraße lagen letztendlich Verkehrszählungen und Verkehrssimulationen zu Grunde, die aufzeigten, dass eine zu hohe Anzahl an sich überlagernden Verkehrsströmen (Pkw- und Fußverkehr) bestehen, welche die Leistungsfähigkeit eines Kreisverkehrs nach den geltenden Regularien inakzeptabel einschränken würden.
Wiederherstellung Posthornstieg: Ein Beiratsmitglied weist darauf hin, dass in einer früheren Veranstaltung berichtet wurde, dass bei Neubau des Gebäudes Möllner Landstraße 47/49 der früher an dieser Stelle verlaufende Posthornstieg in Form eines Durchganges wieder hergestellt werden solle. Er bittet darum, dies in den Planungen zu berücksichtigen.
Historische Lindenallee: Ein weiteres Beiratsmitglied bringt seine Sorge zum Ausdruck, dass bei Bebauung des Parkplatzes Reclamstraße die historische Lindenallee gefährdet ist. Er fordert daher, dass die Lindenallee (Naturdenkmal) im Rahmen einer Neubebauung geschützt und im Rahmen der Erstellung des Baumgutachtens Möllner Landstraße mit begutachtet und bewertet wird.
Beschädigte Gehwegplatten Möllner Landstraße: Ein Beiratsmitglied kritisiert, dass bei Beschädigung Gehwegplatten in der Möllner Landstraße nicht ersetzt werden, sondern der Bereich nur durch Asphalt aufgefüllt wird. Diese Vorgehensweise sei dem Standort nicht angemessen.
(Nachtrag: In der Fußgängerzone und auf dem Marktplatz sind die Gehwegplatten zumeist in Beton gelegt. Dies ist seinerzeit aufgrund der vielen Feuerwehrzufahrten und der Nutzung als Marktfläche erfolgt. Daher können kaputte oder wackelige Gehwegplatten nicht einfach durch neue ersetzt werden, da diese keinen Halt hätten. Es müsste bei jedem Austausch der Beton aufgestemmt werden, um eine neue Beton-Bettung von 5 Zentimetern zu gießen. Beim Aufstemmen kann darüber hinaus sehr leicht das direkte Umfeld (Gehwegplatten) beschädigt werden. Um bei beschädigten Gehwegplatten die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit schnell zu gewährleisten, wird der Bereich daher kurzfristig mit Kaltasphalt aufgefüllt.)
7. Verabschiedung
Frau Sahin bedankt sich bei den Anwesenden für das Interesse und die Diskussion sowie für Nachfragen, Hinweise, Kommentare und Anregungen. Frau Sahin schließt die Sanierungsbeiratssitzung um 20.15 Uhr. Die nächste Sitzung des Sanierungsbeirates Billstedt-Zentrum findet voraussichtlich nach der Sommerpause statt. Über den genauen Termin werden die Beiratsmitglieder und weitere Interessierte rechtzeitig informiert.
plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH Bezirksamt Hamburg-Mitte /
im Auftrag des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung
Michael Schöndienst Angela Hellenbach
Hamburg, 18. Mai 2022