Die Entwicklung des Billstedt Centers in den letzten Jahren und ein kurzer Ausblick
Die Gesundheitsberatung der hamburger arbeit GmbH (unter anderem Billstedter Hauptstraße 60) stellt sich vor
Aktuelles aus dem Quartier und Sonstiges
Informationen des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung
(unter anderem Sachstand Umgestaltung Reclamstraße / Billstedter Hauptstraße)
Verabschiedung
1. Begrüßung, Protokoll und Tagesordnung
Frau Sahin begrüßt die Anwesenden herzlich zur 8. Sitzung des Sanierungsbeirates Billstedt-Zentrum. Mit der Einladung zur heutigen Sitzung wurde das Protokoll der Sitzung vom 27. April 2021 verschickt. Die Tagesordnung wird wie vorgeschlagen angenommen. Anschließend erläutert Frau Sahin den Ablauf des Abends und führt durch die Sitzung. Es folgt eine kurze Vorstellungsrunde.
Es sind zunächst sieben, später acht Beiratsmitglieder anwesend, damit ist der Sanierungsbeirat nicht abstimmungsberechtigt. Zum Protokoll vom 27. April 2021 gibt es keine Anmerkungen. Eine formale Verabschiedung erfolgt im Nachklang der Sitzung im schriftlichen Umlaufverfahren.
(Nachtrag: Im Zeitraum vom 31. August bis zum 6. September 2021 erfolgte die formale Verabschiedung des Protokolls der Sitzung vom 27. April 2021 durch die Mitglieder und die stellvertretenden Mitglieder im schriftlichen Umlaufverfahren.)
2. Die Entwicklung des Billstedt Centers in den letzten Jahren und ein kurzer Ausblick
Herr Langsdorff (Center Manager Billstedt Center) informiert über die Entwicklungen und die Maßnahmen der letzten Jahre, skizziert die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und wirft ein Blick in die Zukunft:
Das Billstedt Center wurde im September 1977 eröffnet und hat eine Größe von zirka 42.500 Quadratmetern. Auf insgesamt acht Parkdecks stehen 1.500 Stellplätze für Kundinnen und Kunden zur Verfügung. Derzeit wird das Billstedt Center täglich von etwa 29.000 Besucherinnen und Besuchern aufgesucht, vor der Corona-Pandemie waren es etwa 35.000. Es gibt etwa 110 Geschäftsflächen, die Vermietungsquote liegt derzeit bei annähernd 100 Prozent (Stand August 2021). Ankermieter sind C&A, H&M, Media Markt, Rewe Center, TK Maxx, Primark und Müller. Investor beziehungsweise Eigentümer ist die Deutsche Euroshop AG. Eigentümerin der Primark-Fläche ist die R+V-Versicherung. Betreiberin ist die ECE Marketplaces GmbH & Co. KG. Das Billstedt Center konzentriert sich auf Billstedt und den Hamburger Osten und hat ein Einzugsgebiet von zirka 800.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Herr Langsdorff ist seit dreieinhalb Jahren verantwortlicher Centermanager.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche bauliche, gestalterische und kundenorientierte Maßnahmen vorgenommen:
Einheitliches und durchgängiges Lichtkonzept mit abgestimmtem Lichtdesign und indirekter Beleuchtung sowie neuen Spots und neuen Flutern.
Eine Vergrößerung des Einganges zum Glasaufzug auf dem Parkdeck. Im Zuge dessen wurde ebenfalls eine neue Parkhauskennzeichnung sowie Farbgebung in beiden Parkhäusern und ein größerer Eingang und Vorraum sowie mehr Fahrstuhl-Kapazität geschaffen.
Zur Verbesserung der Sichtachse zum Ankermieter C&A wurde die Gehtreppe zwischen den beiden Rolltreppen entfernt.
Die Kunden-WC-Anlage wurde umfassend erneuert, inklusive neuem Komplettausbau aller WC-Anlagen, einem neuen Wickelraum und einem größeren Vorraum mit Sitzbereich.
In den allgemeinen Kundenflächen wurde eine neue Mallmöblierung in stabilerer Ausführung inklusive USB-Ladebuchsen geschaffen.
Es wurden erstmalig Schließfächer in größerer Anzahl hergerichtet sowie eine moderne und zeitgemäße Mallsignage mit einheitlichen Beschriftungen und neue Übersichtspläne in Leuchtstelen angebracht.
Neu angebrachte Hinweisschilder auf Fahrstühle zum Billstedt Center an zahlreichen, gut einsehbaren Bereichen an der Fassade geben Hinweise auf die barrierefreien Zugänge des Centers.
Im Parkhaus Süd wurde eine Betonsanierung vorgenommen, die eine neue Beleuchtung, einen Blitzschutz, das Aufbringen von neuen Parkplatz- und Gehwegmarkierungen und eine optimierte Aufteilung der Parkplätze beinhaltet.
Im Parkhaus Nord wurde eine moderne und dynamische Stellplatzanzeige installiert und neue Parkplatz- und Gehwegmarkierungen aufgebracht.
Die Innen-Signage der Parkhäuser wurde durch neue Türen mit Glasfenstern und modernen Hinweis-Schriftzügen erneuert.
Seit Mai 2021 werden die Fassaden entlang der Möllner Landstraße und des Marktplatzes entsprechend eines mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte abgestimmten Designkonzeptes neu gestaltet. Die Maßnahme ist in vier Abschnitte (Baukörper) unterteilt, die entsprechend unterschiedlich farblich gestaltet werden (weiss, creme, dunkel, weiss). Die ersten beiden Baukörper sind bereits fertiggestellt, die Gesamtmaßnahme wird voraussichtlich bis Ende Oktober 2021 abgeschlossen.
Das Billstedt Center arbeitet darüber hinaus sehr eng und kooperativ an unterschiedlichen Projekten und Maßnahmen mit verschiedenen Akteuren im Stadtteil zusammen:
Die von der Projektträgerin Deutsche Wildtier Stiftung in Abstimmung mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte realisierte Wildblumenwiese auf der Grünfläche Maukestieg wurde durch eine nennenswerte Summe gesponsort.
Mit dem Hamburger Verkehrsverbund und der Stadtreinigung Hamburg findet ein regelmäßiger Austausch zum Thema Sauberkeit und Aufenthaltsqualität am Bahnhof Billstedt statt. Die Reinigungskräfte des Billstedt Centers reinigen mehrmals täglich die zum Bahnhof führende Fußgängerbrücke im Zuge einer mündlichen Vereinbarung mit der Stadtreinigung mit.
Die an die Straße Am Alten Zoll angrenzenden Grundstücksbereiche sind teilweise durch Müllansammlungen und Müllreste geprägt, was die Außenwirkung deutlich schmälert. Ebenso finden sich auch auf dem Fußweg offen abgestellte Mülltonnen und Müllansammlungen. In Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte, der Stadtreinigung und einzelner Eigentümer konnte unter anderem durch die Einhausung eines Müllstandes eine erste, deutliche Verbesserung der Situation erreicht werden.
In den Eingangsbereichen zum Billstedt Center wurden zur Verbesserung der Sauberkeit rauchfreie Zonen eingerichtet und entsprechend kenntlich gemacht.
In einem kooperativen Prozess mit den genehmigungsverantwortlichen Stellen im Bezirksamt Hamburg-Mitte konnten Außengastronomieflächen (zunächst temporär) erweitert werden.
Die Corona-Pandemie stellt(e) das Billstedt Center vor sich dynamisch verändernde Herausforderungen:
Basis sämtlicher Entscheidungen, Vorgehensweisen und Regelungen bilden die Allgemeinverfügungen des Hamburger Senats. Die Hygienekonzepte sehen unter anderem ein Einwegsystem, Hygienespender und das Tragen einer Maske vor. Es bestand und besteht eine Personenbegrenzung für das Center und separat für die einzelnen Geschäfte. Unterschiedliche Regelungen für den Lebensmitteleinzelhandel, die Gastronomie, für den Dienstleistungsbereich (unter anderem Friseure, Kosmetikstudios) und den Einzelhandel sind und waren zu beachten. Seit eineinhalb Jahren war es ein stetiger Wechsel zwischen hartem Lockdown, weichem Lockdown, Click & Collect und Click & Meet, so dass die Konzepte stetig angepasst werden mussten.
Der Centerbetrieb zu Zeiten der zweiten Welle im Herbst und Winter 2020 stellte eine besondere Herausforderung dar. Das Billstedt Center verfügt über eine Gesamtverkaufsfläche von zirka 40.000 Quadratmetern. Gemäß der seinerzeit geltenden Allgemeinverfügung war ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Kundinnen und Kunden einzuhalten. Geht man davon aus, dass jede Besucherin beziehungsweise jeder Besucher in etwa zehn Quadratmeter beansprucht, bedeutete dies eine Obergrenze von 4.000 Personen, die sich gleichzeitig im Center aufhalten durften. Um die Obergrenze einzuhalten, war eine zeitweise Schließung einzelner Eingänge erforderlich, die durch das Polizeikommissariat 42 (PK42) außerhalb des Centers begleitet wurde. Durch das Billstedt Center wurden zeitweise bis zu 30 eigene Sicherheitsleute eingesetzt, um die Kundenströme zu leiten. Herr Langsdorff betont ausdrücklich die sehr gute, zielgerichtete und kooperative Zusammenarbeit mit dem PK42. Leider sei in den Medien die Situation verkürzt und unsachlich dahingehend dargestellt worden, als dass „die Polizei das Billstedt Center hätte dichtmachen müssen“.
Seit vollständiger Wiedereröffnung sämtlicher Shops und Geschäfte bestehen zwei Corona-Testzentren im Center, es gibt eine Testpflicht für Ungeimpfte bei Besuch von Gastronomieangeboten (im Innenbereich) und Dienstleistungen und eine Kontaktnachverfolgung (digital oder in Papierform) im Einzelhandel. Ein Corona-Impfzentrum im Center in Kooperation mit einem externen Anbieter ist in Vorbereitung, und soll demnächst eröffnen.
Bei mehreren deutschlandweiten Online-Befragungen im Juni 2021 wurde deutlich, dass auch trotz der (neuen) Erfahrungen eines überwiegenden Teils der Bevölkerung mit dem Einkauf im Internet eine große Mehrheit der Teilnehmenden auch zukünftig den lokalen Einkaufsmöglichkeiten eine wichtige Bedeutung beimisst und diese nutzen möchte.
Seit Beginn der Corona-Pandemie gab es eine nennenswerte Anzahl an Neueröffnungen unterschiedlicher Branchen im Center, zum Beispiel durch kik Textilien, Snipes, Deutsche Bank, Oriendeli, Eightyfive.
Zukünftig werden Einkaufszentren sich verstärkt in den Themenfeldern Sustainability / ESG (Energie- und Umweltmanagement, nachhaltiger Betrieb der Immobilie), Retail und Retail+ (Zusatzangebote wie eSports, Escape Rooms und Trendsports), Digitalisierung (Connected Commerce, Shoppingcenter als Omni-Channel-Plattform, Logistik-Hub) und Mixed-Use (Chancen für neue Nutzungen auf zu optimierenden Einzelhandelsflächen, beispielsweise Hotel oder Wohnen) weiterentwickeln. Diese Entwicklung setzte bereits vor der Corona-Pandemie ein, und wurde durch diese nochmals massiv verstärkt.
Zum Bericht von Herrn Langsdorff gibt es folgende Nachfragen/Anmerkungen:
Herr Imholz merkt an, dass die vom Bahnhof zum Billstedt Center führende Fußgängerbrücke zum Schutz der Kundinnen und Kunden überdacht werden sollte und fordert Herrn Langsdorff auf, die verantwortlichen Akteure zur Lösungsfindung zusammenzubringen. Herr Ramlow merkt dazu an, dass eine Überdachung zum verstärkten Aufenthalt sogenannter randständiger Personen und zu einer weiteren Verschmutzung führen würde, eine Überdachung lehne er daher entschieden ab. Vielmehr seien die oftmals defekten Rolltreppen und Fahrstühle sowie die lange Reparaturzeit ein Problem. Im Zuge dessen erkundigt Herr Ramlow sich nach dem vor drei Jahren vom Regionalausschuss Billstedt geforderten Runden Tisch bezüglich benannter Thematiken. Dazu erläutert Frau Hellenbach, dass ein für den 24. März 2020 geplantes Auftaktgespräch mit den wesentlichen Beteiligten zum Haltestellenumfeld aufgrund der Corona-bedingten Kontakteinschränkungen abgesagt werden musste. Anstelle dessen wurden im Verlauf des Jahres 2020 telefonische Einzelgespräche mit den verantwortlichen Stellen zur Lageeinschätzung, zu Handlungserfordernissen und möglichen Lösungsansätzen geführt. Als direkte Ergebnisse wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, beispielsweise eine Graffiti-Entfernung vom Geländer der Fußgängerbrücke am 15. Juni 2020 durch eine Fachfirma und eine Grundreinigung der gesamten Fußgängerbrücke einschließlich des Treppenabgangs Maukestieg durch die Stadtreinigung Hamburg im September und Oktober 2020. Frau Hellenbach fordert die Anwesenden auf, bei weiteren konkreten Themen direkt mit dem Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung Kontakt aufzunehmen, so dass Lösungsansätze im Rahmen des Sanierungsverfahrens Billstedt-Zentrum erörtert werden können.
Frau Rosenbusch (Netzwerkkoordinatorin Billenetz) erkundigt sich nach der genauen Ausgestaltung des Impfzentrums und unterstützt das Vorhaben ausdrücklich. Dazu erklärt Herr Langsdorff, dass das Impfzentrum mit einem externen Partner realisiert werden soll. Derzeit befindet sich das Vorhaben in der finalen Abstimmung.
Ein Mitglied bedankt sich für den umfassenden Überblick und die mit den einzelnen Maßnahmen einhergehende deutliche Aufwertung des Standortes Billstedt. Zur zusätzlichen Belebung regt das Mitglied an, beispielsweise auf dem Parkdeck ein Freiluftkino anzubieten. Herr Langsdorff bedankt sich für die Anregung und sichert zu, diese zu prüfen. Gleichzeitig weist Herr Langsdorff darauf hin, dass das Parkdeck derzeit ausschließlich zu Parkzwecken genehmigt ist.
Die Anwesenden bedanken sich ausdrücklich bei Herrn Langsdorff für die detaillierten und umfassenden Informationen im Rahmen dieser Beiratssitzung.
3. Die Gesundheitsberatung der hamburger arbeit GmbH (unter anderem Billstedter Hauptstraße 60) stellt sich vor
Ein Mitarbeiter der hamburger arbeit GmbH stellt die Tätigkeitsschwerpunkte in Billstedt vor:
Die hamburger arbeit GmbH ist ein öffentliches Unternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) und bietet als Dienstleister der Sozialbehörde Beratungsleistungen vor allem für Menschen im Leistungsbezug und sozial benachteiligte Personen an.
Ziel ist, Menschen in persönlichen und sozialen Problemlagen zu stabilisieren und eine baldige Integration in Beschäftigung zu erreichen. Der Schwerpunkt liegt in der Gesundheitsförderung. Sozialberatung und die Schuldner- und Insolvenzberatung können von den Kolleginnen und Kollegen im Hause übernommen werden.
Der Standort in der Billstedter Hauptstraße 60 ist für die östlichen Stadtteile Hamburgs wie Billstedt, Horn, Mümmelmannsberg zuständig. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten ähnlich wie Fallmanager der Jobcenter sehr auf die einzelne Kundin bzw. den einzelnen Kunden fokussiert. Die meisten Kundinnen und Kunden werden direkt vom Jobcenter vermittelt, es besteht aber auch jederzeit die Möglichkeit, spontan die Räumlichkeiten aufzusuchen oder telefonisch den Kontakt aufzunehmen.
Die Gesundheitsberatung schaut bei jeder/m einzelnen Kundin oder Kunden individuell, welche Problemlagen bestehen und was gegebenenfalls die dahinterstehenden Ursachen sind. Wichtig dabei ist, dass im Tempo der Kundinnen und Kunden gearbeitet und beraten wird. Ein Ziel ist beispielsweise Ängste zu nehmen, um Beschäftigungsperspektiven aufzuzeigen oder mehr soziale Teilhabe zu ermöglichen. Wenn erforderlich, werden Personen zu Ärztinnen und Ärzten oder anderen Angeboten begleitet, da bei einer größeren Personenanzahl oftmals eine erhöhte Abbruchtendenz vorhanden ist.
In Billstedt besteht eine enge Kooperation mit der Volkshochschule, mit dem Mehrgenerationenhaus der Ev.-Luth. Kirche in Schiffbek und Öjendorf und allen psychosozialen Beratungsstellen.
Eine sehr große Herausforderung stellt(e) die Corona-Pandemie dar, da viele Kundinnen und Kunden kontinuierliche, digitale Beratungsangebote nur selten wahrnehmen. In Kooperationen mit dem Mehrgenerationenhaus Doppelfisch ist es jedoch gelungen, durch intensive Schulungen an Tablets im Vorfeld, digitale Kursangebote kontinuierlich für einen größeren Teilnehmendenkreis im Frühjahr 2021 durchzuführen.
Mit der Beratungstätigkeit ist insbesondere auch das Ziel verbunden, die Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen, sich bewusster und aufmerksamer für sich und den eigenen Körper zu verhalten.
Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die Herangehensweise der Gesundheitsberatung: Ein Kunde litt über einen langen Zeitraum unter CMD (einem Schiefstand des Kiefergelenkes, dessen Behandlung heute noch keine Kassenleistung ist). Er benötigte einen darauf spezialisierten Zahnarzt, der diese Schieflage durch geeigneten Zahnersatz korrigieren kann. Seine Suche dauerte über mehrere Jahre und er hat in der Zeit mindestens 20 Zahnarztpraxen aufgesucht, bis außerhalb von Hamburg ein Spezialist gefunden wurde, der Abhilfe schaffen konnte. Ihn bei der Suche zu unterstützen und immer wieder nach Enttäuschungen mental aufzubauen, übernahm die Gesundheitsberatung. Als Folge ist es dem Kunden wieder möglich, eine geregelte Erwerbstätigkeit aufzunehmen.
Zum Bericht gibt es folgende Nachfragen/Anmerkungen:
Auf Nachfrage von Frau Hellenbach erklärt der Mitarbeiter der Gesundheitsberatung, dass wöchentlich bis zu sechs, durch das Jobcenter vermittelte Erstberatungsgespräche durchgeführt werden, denen durchschnittlich 4 bis 5 weitere folgen können.
4.Aktuelles aus dem Quartier und Sonstiges
Förderkriterien RISE-Verfügungsfonds Billstedt-Zentrum: Herr Rönfeldt regt an, dass zukünftig die Beantragung und Bewilligung einer mehr als 50prozentigen Förderung aus dem Verfügungsfonds Billstedt-Zentrum für ein Verfügungsfondsprojekt (insbesondere für Anwohnerinnen und Anwohner) möglich sein sollte. Dazu erläutert Frau Hellenbach, dass das Sanierungsgebiet Billstedt-Zentrum im Programmsegment „Lebendige Zentren“ der Städtebauförderung angemeldet ist, welches grundsätzlich eine Förderung von maximal 50 Prozent je Einzelprojekt vorsieht.
(Nachtrag: Unter Verweis auf die seitens des Beirates am 26. Juni 2019 – mit Ergänzungen auf den Sitzungen am 15. September 2020 und 23. Februar 2021 – beschlossenen Förderkriterien informiert Frau Hellenbach am 26. August 2021 per E-Mail den Beirat und weitere Interessierte, dass in begründeten Fällen eine mehr als 50prozentige Förderung bewilligen werden kann. In den Förderkriterien heißt es unter anderem: Das Projekt kann in der Regel bis zu 50 Prozent aus Fördermitteln und mindestens zu 50 Prozent aus Mitteln von Wirtschaft, Immobilien- und Standortgemeinschaften, privaten oder öffentlichen Mitteln, die nicht aus der Integrierten Stadtteilentwicklung stammen, finanziert werden. Eine Beantragung einer mehr als 50prozentigen Finanzierung aus Fördermitteln ist zu begründen. Insbesondere ist zu begründen, warum keine Mittel seitens der Wirtschaft, Immobilien- und Standortgemeinschaften oder von Privaten einbezogen werden können.)
Wochenmarkt Billstedt: Herr Rönfeldt fragt nach, ob Überlegungen bestehen, die freitägliche Marktzeit auf 16.00 Uhr zu verkürzen. Dahingehende Gerüchte kursierten unter den Wochenmarkthändlerinnen und Händlern. Frau Hellenbach erkundigt sich beim zuständigen Fachamt Verbraucherschutz nach dahingehenden Planungen.
Des Weiteren kritisiert Herr Rönfeldt, dass mehrere Händlerinnen und Händler eigenmächtig bereits um 17.00 Uhr ihre Stände abbauten, wodurch bereits vor dem offiziellen Ende um 18.00 Uhr der Markt beginne, sich aufzulösen.
(Nachtrag: Das Fachamt Verbraucherschutz beabsichtigt die Durchführung einer Befragung zu den Marktzeiten unter den Händlerinnen und Händlern des Wochenmarktes. Ein exakter Zeitraum für die Befragung steht noch nicht fest.)
Lehrstellenatlas Hamburger Osten 2020: Frau Rosenbusch berichtet, dass der neue Lehrstellenatlas für den Hamburger Osten kürzlich vom Billenetz veröffentlich wurde. Bei Interesse können Exemplare im Büro des Billenetzes in der Billstedter Hauptstraße 97 abgeholt werden.
Aktivitäten LoWi / bigg e.V.: Frau Erdim (Stadtteilkoordinatorin Lokale Wirtschaft) informiert, dass die bigg am 10. August 2021 einen neuen, vierköpfigen Vorstand gewählt hat. Die Wahl fand in den Räumlichkeiten der Hamburger Sparkasse in der Möllner Landstraße 10 statt.
In den letzten Monaten wurden durch LoWi regelmäßig Video-Sprechstunden für Billstedter Gewerbetreibende angeboten. Die Video-Sprechstunden befassten sich teilweise mit Schwerpunktthemen, beispielsweise am 19. Mai 2021, in der Herr Rudolph (Regionalbeauftragter im Bezirksamt Hamburg-Mitte für Billstedt/Wilhelmsburg/Veddel) zur Thematik Sondernutzungen / Flächen für Außengastronomie informierte, im Rahmen anderer Sitzungen war mehr Raum für allgemeine Fragestellungen.
LoWi wird sich zeitnah gemeinsam mit der bigg mit dem Neustartfonds City&Zentren, der durch die Behörde für Wirtschaft und Innovation aufgelegt wurde um u.a. Interessengemeinschaften bei der Abfederung der Folgen der Corona-Pandemie zu unterstützen, befassen und gegebenenfalls ein entsprechendes Projekt für das Billstedter Zentrum entwickeln und anmelden.
Humanitäre Lage in Afghanistan: Frau Sahin weist aus aktuellem Anlass auf die für Sonnabend, 28. August 2021 um 13.00 Uhr geplante Demonstration „Globale Friedensdemo gegen die humanitäre Krise in Afghanistan“ hin, die im Bereich Hauptbahnhof/Spitalerstraße beginnt. Es handelt sich bei der Demonstration ausdrücklich um eine überparteiliche Demonstration, die im Rahmen einer weltweiten Veranstaltungsreihe durchgeführt wird.
Beteiligungsmöglichkeiten Freiraumplanerischer Wettbewerb Billstedter Marktplatz / Möllner Landstraße: Frau Erdim erkundigt sich nach etwaigen Beteiligungsmöglichkeiten im Zuge der Umgestaltungsplanungen. Dazu erläutert Frau Hellenbach zunächst den Projektstand: Zur Durchführung des freiraumplanerischen Wettbewerbs ist eine Anmeldung als eigenständiges Projekt bei der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen erforderlich. Die Anmeldung ist kürzlich durch das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung erfolgt und wird zurzeit von dort geprüft. Sofern Mittel bereitgestellt und gesichert werden können, würde das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung ein wettbewerbsbetreuendes Büro ausschreiben und beauftragen, welches das Verfahren begleitet. In einem dann folgenden Schritt würde der Auslobungstext erstellt. In diesem Zusammenhang können zu gegebener Zeit auf einer der nächsten Sitzungen Eckpunkte des freiraumplanerischen Wettbewerbs erörtert werden, um beispielsweise Anregungen und Hinweise des Sanierungsbeirates aufzunehmen. Gegebenenfalls könnten weitere Beteiligungsformate (beispielsweise Befragungen) durchgeführt werden. In den weiteren Erörterungen werden zusätzliche für den Wettbewerb relevante Fragestellungen (unter anderem Flächen für Außengastronomie, Spielplatz im Bereich der ‚Piazza‘) geprüft.
5. Informationen des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung
Frau Hellenbach informiert den Sanierungsbeirat über folgende Themen und Projekte:
Wildblumenwiese Maukestieg: Die Wildblumenwiese ist gut angewachsen, so dass sich bereits im Sommer 2021 viele Billstedterinnen und Billstedter an ihrem Anblick erfreuten. Sie stellt ein sehr gutes Beispiel für eine gelungene Kooperation unterschiedlichster Akteure dar.
Leerstände im Sanierungsgebiet Billstedt-Zentrum: Seit 2018 erfolgen jährliche Gewerbekartierungen im Fördergebiet (außerhalb Billstedt Center). Die Leerstände haben sich seit 2020 von 11 auf 23 Einheiten erhöht (Stand: Kartierung am 31. Mai 2021) und befinden sich teilweise in zentralen Lagen (Ecke Schiffbeker Weg / Billstedter Hauptstraße). Unter den leerstehenden Räumlichkeiten sind einige ehemalig als Spielhallen genutzte Flächen, die auf Basis des Hamburgischen Spielhallengesetzes durch Verfügungen der FHH geschlossen wurden. Eine Eröffnung neuer Spielhallen und/oder Wettbüros verhindert der Bebauungsplan Billstedt 108/Horn 48 (Feststellungsdatum: 7. März 2017) und das Sanierungsrecht im Sanierungsgebiet Billstedt-Zentrum (§§ 136 ff. BauGB). Zugleich gibt es Raumbedarfe seitens verschiedener Einrichtungen, unter anderem von verikom und der Bücherhalle Billstedt, so dass im Rahmen des Sanierungsverfahrens eine Bestandsaufnahme der Leerstände in Abstimmung mit Eigentümerinnen und Eigentümern erfolgen soll und mit den bekannten Bedarfen abgeglichen wird. Eine Einbeziehung von Netzwerken wie LoWi und der bigg e.V. zu möglichen weiteren Bedarfen ist vorgesehen.
Herr Langhans berichtet anschließend zum aktuellen Sachstand der Maßnahme Umgestaltung Reclamstraße / Billstedter Hauptstraße:
Die Gesamtmaßnahme Umgestaltung Billstedter Hauptstraße / Velorouten 8 + 14 ist in zwei Abschnitte unterteilt.
BA Reclamstraße-Nord: Der erste Bauabschnitt umfasst den Bereich der Reclamstraße vom nördlichen Knoten Reclamstraße / Öjendorfer Weg bis zur Einmündung Öjendorfer Weg in die Reclamstraße. Im Mai 2021 erfolgte der Baustart, die Fertigstellung ist bis Ende November 2021 vorgesehen. Die Reclamstraße erhält im Ausbaubereich eine 6,50 m breite Fahrbahn mit anschließenden 2,25 m breiten Radfahrstreifen. Die Nebenflächen werden auf Breiten von ca. 2,50 m bis 3,00 m neu gestaltet. In den Bereichen, in denen eine Verbreiterung der Fahrbahn erforderlich ist, erfolgt ein Vollausbau der Fahrbahn. Um die Aufenthaltsqualität zu steigern erfolgt eine hochwertige Gestaltung der Nebenflächen (z.B. eine großformatige, robuste Betonsteinpflasterung in hellen Farbtönen und moderne LED-Beleuchtung in anthrazit). Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits neue Borde auf der Ostseite eingefasst, ein nennenswerter Abschnitt der Gehwegpflasterung gelegt und erste Zuwegungen im typischen Wabenverlegemuster zu den anliegenden Grundstücken fertiggestellt.
BA Billstedter Hauptstraße / Reclamstraße-Süd: Am 21. Juli 2021 erfolgte die zweite Planverschickung zur Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Gegenüber der am 26. Juni 2019 im Sanierungsbeirat Billstedt-Zentrum vorgestellten Planung bestehen signifikante Änderungen dahingehend, dass auf die so genannten Radfahrstreifen in Mittellage (RiM) verzichtet wird, eine Herstellung von Protektionsstreifen zwischen Kfz- und Radverkehr (in den Bereichen, in denen keine Stellplätze oder Lieferzonen eingerichtet werden) erfolgt und eine farbliche Hervorhebung der Radfahrstreifen in den Knotenpunktbereichen mit Piktogrammen dargestellt wird. Der Verzicht auf die RiM ist direkte Folge des Radentscheids für Hamburg vom Mai 2020. Darüber hinaus erfolgen eine getrennte Signalisierung des Kfz- und Radverkehrs (soweit möglich) und eine insgesamt kompaktere Gestaltung der Knotenpunkte. Der Baustart ist für den Herbst 2022 vorgesehen.
Zum Bericht von Herrn Langhans gibt es folgende Nachfragen/ Anmerkungen:
Herr Ramlow erkundigt sich zu den Gründen der erneuten Verschiebung des Baustarts in der Billstedter Hauptstraße. In diesem Zusammenhang verweist Herr Ramlow zusätzlich auf einen Artikel im Hamburger Abendblatt vom 24. August 2021, nachdem ein Baubeginn in der Billstedter Hauptstraße für September diesen Jahres vorgesehen sei. Dazu erläutert Herr Langhans, dass aufgrund des Radentscheids für Hamburg eine intensive Überarbeitung der Planungen erforderlich war. Nach der kürzlich erfolgten erneuten TöB-Beteiligung wird die Abwägung und Einarbeitung der Stellungnahmen und anschließend die Submission der Baufirmen erfolgen. Je nach Ergebnis der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wird eine Schlussverschickung erforderlich. Auf welcher Basis das Hamburger Abendblatt den Baubeginn für September 2021 benennt, lässt sich in der Sitzung nicht abschließend klären. (Nachtrag: In der grafischen Darstellung im Hamburger Abendblatt ist keine Maßnahme konkret benannt. Es ist lediglich eine Baustelle in der Billstedter Hauptstraße ohne nähere Maßnahmenbezeichnung und ohne exakte Verortung lokalisiert).
Frau Schwalke bedankt sich für die ausführliche Schilderung und betont, dass eine Verschiebung auf Herbst 2022 positiv sei, da bis dahin die Baumaßnahmen auf der Bundesstraße 5 abgeschlossen sein sollen.
Herr Rönfeldt kritisiert, dass trotz überarbeiteter Planung weiterhin der gesetzlich vorgeschriebene Abstand von 1,5 Metern zwischen Rad- und Kfz-Verkehr nicht eingehalten werden kann. Des Weiteren böten die vorgesehenen Protektionsstreifen keinen ausreichenden Schutz für Radfahrende. Vielmehr sollte die Planung dahingehend angepasst werden, dass der Radfahrstreifen direkt an den Fußweg anschließt, an den Radfahrstreifen angrenzend Parkplätze vorgehalten werden und an diese angrenzend die Fahrbahn hergerichtet wird. Herr Imholz unterstützt ausdrücklich die von Herrn Rönfeldt dargestellte gewünschte Anordnung und verweist darauf, dass dies schon seit geraumer Zeit Forderung der CDU sei. Herr Ramlow äußert sein Unverständnis über die Aussage von Herrn Imholz, und verweist auf die mehrheitlich parteiübergreifenden, konsensualen Abstimmungen aller demokratischer Fraktionen im Bezirk zur Ausgestaltung der Velorouten.
6. Verabschiedung
Frau Sahin bedankt sich bei den Anwesenden für das Interesse und die Diskussion sowie für Nachfragen, Hinweise, Kommentare und Anregungen. Frau Sahin schließt die Sanierungsbeiratssitzung um 20.30 Uhr.
(Nachtrag: Die nächste Sitzung des Sanierungsbeirates Billstedt-Zentrum findet am Dienstag, 9. November 2021 um 18.30 Uhr statt. Über das Format und eventuelle Anmeldemodalitäten werden die Beiratsmitglieder und weitere Interessierte rechtzeitig informiert.)
plankontor Stadt & Gesellschaft GmbH Bezirksamt Hamburg-Mitte /
im Auftrag des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung